Gänse und andere Ärgernisse
Endlich wieder zuhause in Deutschland und was mich betrifft auch unglaublicherweise. Was mir auf meinem Versuch in der Vorweihnachtszeit von London nach Deutschland zu gelangen alles widerfahren ist geht auf keine Kuhhaut. Zum Glück leben wir im Zeitalter des Internets und daher muss es das auch nicht.
Beginnen wir am Mittwoch Abend, den 20.12. 2006. Wie geplant verliess ich gegen 21.15 Uhr das Haus meiner Gastfamilie in London, um von Patrick (mein Gastvater) zur Victoria Station gefahren zu werden. Dort abgeliefert wartete eine lange Schlange vor den Ticketschaltern, in die ich mich - das übliche Anstehen schon gewöhnt - geduldig einreihte. Nach etwa einer Stunde war ich endlich dran und hatte schon etwa 30 Minuten das hirnlose Gelaber und Gekicher zweier Teenager-Britinnen ertragen - endlich ein Ticket in der Hand machte ich mich auf den Weg zum Gate, durch das ich zum Bus Richtung Stanstad gelangen sollte. Nach kurzer Zeit konnten wir unsere Koffer einladen - der Busfahrer bemühte sich nicht aus seinem bequemen Sitz um ums zu helfen - und starteten planmässig um 22.35 Uhr. Im Bus überfiel mich siedend heiss der Gedanke, dass ich meine Digicam auf dem Beistelltischchen im Wohnzimmer hatte liegen lassen - wie soll ich nur 14 Tage Urlaub voller toller Motive ohne eine Kamera überleben? Ich bin doch foto-süchtig! Zu Hilfe! Aber daran war zu dem Zeitpunkt nichts mehr zu ändern.
In Stanstad empfing mich eiskalte Luft und neblig trübe Stimmung. Zitternd schnappte ich mir meinen Koffer und machte mich auf ins - zum Glück gut beheizte - Terminal, wo ich die Nacht verbringen wollte./musste. Mein Flug sollte am nächsten Morgen, also Donnerstag den 21.12. um 8 Uhr gehen. Lange Nacht, dachte ich mir und entschloss mich zunächst für einen Kaffee und etwas lesen, platzierte mich irgendwann aber doch müde auf dem harten Steinboden und versuchte etwas zu schlafen. Gegen 4 Uhr morgens war aber daran auch nicht mehr zu denken, der Flughafen erwachte zum Leben und die ersten Leute checkten ein, liefen zum Gate und machte jede Menge Geräusche. Ich hatte höchstens eine bis anderhalb Stunden unruhig geschlafen und war nach einem erneuten Kaffee froh zu entdecken, dass sich am Germanwings-Schalter bereits eine Schlange bildete. Also checkte ich ein, ging durch die Security-Doors, all meine Kosmetikartikel aus dem Handgepäck (Also ein Labello und meine Handcreme) vorschriftsgemäss in eine wiederverschlissbare Plastiktüte verpackt. Um kurz vor 8 durften wir in den Flieger steigen, das Flugzeug wurde auf die Startbahn gefahren, das stetige Summen der Turbinen schläferte mich ein. Ich wollte aber gerne den Start miterleben und versuchte die Augen offen zu halten. Der Flieger hob ab, plötzlich röhrte die Turbine neben mir laut. Meine Sitznachbarin fragte mcih ob das normal wäre. Ich schob das Geräusch darauf dass man zum Aufsteigen mehr Power braucht und die Turbine stärker arbeiten muss - vor allem als wir durch die Wolken stiessen, ein wunderschöner Anblick von watteweichen Wolken und Sonnenschein mich vom neblig-trüben Stanstad dort unten ablenkte und das Geräusch der Turbine einem leisen Surren Platz machte. Leider kam kurz danach die Ansage des Kapitäns, dass wir mit einigen Enten zusammen gestossen wären und dies den Knall (der mir entgangen war) und das Geräusch verursacht hätte. Wenige Minuten später kam eine weitere Durchsage, in der wir erfuhren, dass es sich um etwas grössere Wildgänse gehandelt hätte und die Turbine beschädigt wäre. Er erklärte uns, dass wir wieder in Stanstad landen müssten um dies zu reparieren, es würde eine ganz normale Landung werden. Natürlich machten wir uns Sorgen, aber wir landeten wirklich ruhig und normal. Ein Blick zurück auf den Flieger zeigte Blutspuren und eine grosse Delle in der Schnauze des Flugzeugs - beängstigend! Die Germanwingsmitarbeiter teilten uns mit, dass es Stunden dauern würde, bis die Maschine repariert sein würde udn der Flug gecancellt wäre. Das grosse Gerenne zum Schalter ging los, manche machten sich noch nicht einmal mehr die Mühe, ihr Gepäck vorher zu holen. Diejenigen die es Taten sahen sich mit einer megalangen Schlange vor den Germanwings-Verkaufssschaltern konfrontiert. Stundenlang verbrachte ich die Zeit damit zu warten, zu hoffe, zu bangen. Gemeinsam mit einigen anderen Frauen, die auch in dem Flug gewesen waren. Wir bekamen von vorbeilaufenden Germanwings-Mitarbeitern Essensgutscheine für 5 Pfund und die informationen, dass am heutigen Tag keine Plätze mehr in Flügen nach Stuttgart frei wären. Wir hofften auf den nächsten Tag, inzwischen völlig verzweifelnd alternative Möglichkeiten durchexerzierend, Schiff, Zug, andere Fluggesellschaften. Allerdings war alles entweder ausgebucht oder unbezahlbar teuer. Als wir endlich relativ weit vorne an der Schlange angekommen waren, war inzwischen schon eine Frau mit ihrem Kind zu Ryanair gegangen und hatte dort für fast 300 Pfund Tickets für sich und ihren Sohn nach Friedrichshafen gekauft, eine andere hatte sich einen Stehplatz im Eurostarzug für 110 Pfund geholt, die dritte hatte keinen Mut mehr zu Fliegen und ein paar Männer hinter uns hatten auf Firmenkosten einen morgendlichen Flug für jeweils 160 Pfund auf Firmenkosten gekauft. Ich und Ellen, die neben mit in der Schlange stand, waren schon etwas verzweifelt, weil es immer nur hiess, es gäbe nur noch weniger Plätze - bis sich ein Mädchen vor uns am Schalter umdrehte und meinte sie hätte grade einen Flug nach Stuttgart für morgen Abend bekommen, und die Airline stelle ihr ein Zimmer im Hotel mit drei Mahlzeiten. Wir waren ganz aufgeregt und wendeten uns an den Herrn, der ihr dieses Angebot unterbreitet hatte. Er sagte uns, er hätte noch Plätze in dem Flug nach Stuttgart, schrieb unsere Namen auf und wir konnten uns auf in das nahegelegene Hotel machen. Total glücklich und erleichtert nahmen wir unsere Zimmer in Beschlag, stellten fest, das es ein zimelich nobles Hotel war und setzten uns noch auf einen Kaffee zusammen, bei dem wir von den Männern, die hinter uns in der Schlange die teuren Flüge gebucht hatten, Gesellschaft geleistet bekamen. Es stellte sich heraus, dass zwei von ihnen aus Kempten kamen und alle drei zusammen auf Geschäftsreise unterwegs waren. Wir verabredeten uns nach dem Kaffee noch zum Abendessen, für das wir einen Freibetrag von 15 Pfund von Germanwings bekommen hatten. Ich fiel erstmal nach einen schönen Dusche in mein Bett für ein paar Stunden sehr tiefen Schlafs. Zum Abendessen hatten wir eine nette Runde, leckeres Essen, das allerdings auch ziemlich teuer war und 2 Flaschen Wein. Als es ans Bezahlen ging hab es ein paar Probleme, weil der Kellner irgendwie nicht einfach von der Rechnung unseren Germanwingsbetrag abziehen konnte, aber dem einen Mann war das dann zum viel Hin und Her dass er das ganze Essen einfach als Weihnachtsfeier über Geschäftskosten abrechnete - Problem gelöst. Wir waren noch bis etwa 1 Uhr an der Bar (Cosmopolitan ist übrigens sehr lecker) und machten uns dann auf in die Betten, Ellen und ich konnten ja ausschlafen, aber die Herrn der Schöpfung mussten schon um 4 Uhr oder so wieder raus, da ihr Flug morgens war - aua!
Am nächsten Morgen gemütliches Frühstück, bei dem man sich aus einem wunderbaren Büffet alle möglichen tollen Sachen aussuchen konnte - hmm frische Ananas. Weil wir so spät frühstückten, hatte ich noch etwa eine Stunde Zeit zum Packen, denn um 12 mussten wir auschecken. Nach dem Auschecken wartete ich lesend auf Ellen, die auch bald runter kam und es mir gleichtat. Später wollten wir noch das versprochene Mittagessen einnehmen - doch es gab Probleme mit der Bezahlung, weil wir ja schon ausgecheckt hatten. Nach langen Hin und Her stellte sich heraus, das germanwings uns falsche Informationen gegeben hatte - sie bezahlten das Mittagessen gar nicht. Zum Glück erklärte sich aber das Hotel bereit, den fehler auszubügeln und so konnten wir dann doch noch was leckeres geniessen.
Um 17 Uhr machten wir uns auf zum Checkinschalter (Unser Flug sollte um 20.10 losfliegen). Dort stellte sich heraus, dass das mit dem Mittagessen nicht die einzige Falschinformation gewesen war - wir waren auf einen Flug nach Köln gebucht worden. Wir beteuerten zwar der Dame am Schalter, dass uns gesagt worden war, dass wir nach Stuttgart fliegen würden, aber sie fragte uns nur, ob wir nach Deutschland wollten und auf unser "Ja!" meinte sie das sei die einzige Möglichkeit vor Weihnachten. Also Köln. Gut, da hatten wir uns nun mental darauf eingestellt, war ja auch nicht ganz so schlimm. Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir allerdings auch das gestrige Angebot annehmen können, am Morgen des 22. 12. nach Köln zu flegen statt abends nach Stuttgart.
Wir checkten so schnell wie möglich komplett ein, sassen im Terminal und erfuhren, dass der Flieger Verspätung hätte und wir vorraussichtlich um 21.55 losfliegen könnten. Grosse Freude! Wir bezweifelten schon, dass wir jemals losfliegen würden, als das Flugzeug endlich in die Parkposition gebracht wurde. alle Passagiere stiegen ein, machten es sich bequem, sofern das in den engen Sitzreihen möglich war und begannen zu plaudern. Die nächste Durchsage informierte uns, dass es leider einen Mangel an Personal gab und deshalb das Gepäck der vorherigen Passagiere noch nicht ausgeladen war und unseren deshalb auch noch nicht eingeladen. Weiter warten! Langsam resigniert versuchten wir die Zeit totzuschlagen und aus dem Fenster zu linsen um zu sehen wo das Personal blieb. Irgendwann tauchten zwei Männder auf und bald war ads Gepäck versorgt. Gegen 23.15 Uhr bewegte sich das Flugzeug dann endlich in Richtung Startbahn und hob ab. Auch wenn die Lichter der Städte ein wunderschöner Anblick sind, wollten wir eigentlich nur endlich ankomkmen. In Köln gelandet - ja, wir kamen tatsächlich irgendwann auf deutschem Boden an - empfing uns ein Herr mit einen breiten Grinsen im Gesicht: "Guten Morgen! Wollen Sie nach Stuttgart?" - Germanwings hatte es also tatsächlich geschafft einen Bus nach Stuttgart zu organisieren. Erleichterung auf der ganzen Linie und bald sassen wir im Bus auf dem Weg nach Stuttgart Airport. Von dort aus machte ich mich mit S-Bahn, Zug und Bus auf den Weg nach Isny. Ich war so unglaublich froh, als ich in Leutkirch ausstieg und vom Bus nach Isny aus all die vertrauten Höfe und Dörfle sah, die Wiesen, die im Mittagslicht noch rauhreifbeladen glitzerten und die Schneereste überall - es war so wunderschön wieder heim zu kommen und mir wurde klar, dass man Heimat nur schätzen kann, wenn man lange weg war.
Beginnen wir am Mittwoch Abend, den 20.12. 2006. Wie geplant verliess ich gegen 21.15 Uhr das Haus meiner Gastfamilie in London, um von Patrick (mein Gastvater) zur Victoria Station gefahren zu werden. Dort abgeliefert wartete eine lange Schlange vor den Ticketschaltern, in die ich mich - das übliche Anstehen schon gewöhnt - geduldig einreihte. Nach etwa einer Stunde war ich endlich dran und hatte schon etwa 30 Minuten das hirnlose Gelaber und Gekicher zweier Teenager-Britinnen ertragen - endlich ein Ticket in der Hand machte ich mich auf den Weg zum Gate, durch das ich zum Bus Richtung Stanstad gelangen sollte. Nach kurzer Zeit konnten wir unsere Koffer einladen - der Busfahrer bemühte sich nicht aus seinem bequemen Sitz um ums zu helfen - und starteten planmässig um 22.35 Uhr. Im Bus überfiel mich siedend heiss der Gedanke, dass ich meine Digicam auf dem Beistelltischchen im Wohnzimmer hatte liegen lassen - wie soll ich nur 14 Tage Urlaub voller toller Motive ohne eine Kamera überleben? Ich bin doch foto-süchtig! Zu Hilfe! Aber daran war zu dem Zeitpunkt nichts mehr zu ändern.
In Stanstad empfing mich eiskalte Luft und neblig trübe Stimmung. Zitternd schnappte ich mir meinen Koffer und machte mich auf ins - zum Glück gut beheizte - Terminal, wo ich die Nacht verbringen wollte./musste. Mein Flug sollte am nächsten Morgen, also Donnerstag den 21.12. um 8 Uhr gehen. Lange Nacht, dachte ich mir und entschloss mich zunächst für einen Kaffee und etwas lesen, platzierte mich irgendwann aber doch müde auf dem harten Steinboden und versuchte etwas zu schlafen. Gegen 4 Uhr morgens war aber daran auch nicht mehr zu denken, der Flughafen erwachte zum Leben und die ersten Leute checkten ein, liefen zum Gate und machte jede Menge Geräusche. Ich hatte höchstens eine bis anderhalb Stunden unruhig geschlafen und war nach einem erneuten Kaffee froh zu entdecken, dass sich am Germanwings-Schalter bereits eine Schlange bildete. Also checkte ich ein, ging durch die Security-Doors, all meine Kosmetikartikel aus dem Handgepäck (Also ein Labello und meine Handcreme) vorschriftsgemäss in eine wiederverschlissbare Plastiktüte verpackt. Um kurz vor 8 durften wir in den Flieger steigen, das Flugzeug wurde auf die Startbahn gefahren, das stetige Summen der Turbinen schläferte mich ein. Ich wollte aber gerne den Start miterleben und versuchte die Augen offen zu halten. Der Flieger hob ab, plötzlich röhrte die Turbine neben mir laut. Meine Sitznachbarin fragte mcih ob das normal wäre. Ich schob das Geräusch darauf dass man zum Aufsteigen mehr Power braucht und die Turbine stärker arbeiten muss - vor allem als wir durch die Wolken stiessen, ein wunderschöner Anblick von watteweichen Wolken und Sonnenschein mich vom neblig-trüben Stanstad dort unten ablenkte und das Geräusch der Turbine einem leisen Surren Platz machte. Leider kam kurz danach die Ansage des Kapitäns, dass wir mit einigen Enten zusammen gestossen wären und dies den Knall (der mir entgangen war) und das Geräusch verursacht hätte. Wenige Minuten später kam eine weitere Durchsage, in der wir erfuhren, dass es sich um etwas grössere Wildgänse gehandelt hätte und die Turbine beschädigt wäre. Er erklärte uns, dass wir wieder in Stanstad landen müssten um dies zu reparieren, es würde eine ganz normale Landung werden. Natürlich machten wir uns Sorgen, aber wir landeten wirklich ruhig und normal. Ein Blick zurück auf den Flieger zeigte Blutspuren und eine grosse Delle in der Schnauze des Flugzeugs - beängstigend! Die Germanwingsmitarbeiter teilten uns mit, dass es Stunden dauern würde, bis die Maschine repariert sein würde udn der Flug gecancellt wäre. Das grosse Gerenne zum Schalter ging los, manche machten sich noch nicht einmal mehr die Mühe, ihr Gepäck vorher zu holen. Diejenigen die es Taten sahen sich mit einer megalangen Schlange vor den Germanwings-Verkaufssschaltern konfrontiert. Stundenlang verbrachte ich die Zeit damit zu warten, zu hoffe, zu bangen. Gemeinsam mit einigen anderen Frauen, die auch in dem Flug gewesen waren. Wir bekamen von vorbeilaufenden Germanwings-Mitarbeitern Essensgutscheine für 5 Pfund und die informationen, dass am heutigen Tag keine Plätze mehr in Flügen nach Stuttgart frei wären. Wir hofften auf den nächsten Tag, inzwischen völlig verzweifelnd alternative Möglichkeiten durchexerzierend, Schiff, Zug, andere Fluggesellschaften. Allerdings war alles entweder ausgebucht oder unbezahlbar teuer. Als wir endlich relativ weit vorne an der Schlange angekommen waren, war inzwischen schon eine Frau mit ihrem Kind zu Ryanair gegangen und hatte dort für fast 300 Pfund Tickets für sich und ihren Sohn nach Friedrichshafen gekauft, eine andere hatte sich einen Stehplatz im Eurostarzug für 110 Pfund geholt, die dritte hatte keinen Mut mehr zu Fliegen und ein paar Männer hinter uns hatten auf Firmenkosten einen morgendlichen Flug für jeweils 160 Pfund auf Firmenkosten gekauft. Ich und Ellen, die neben mit in der Schlange stand, waren schon etwas verzweifelt, weil es immer nur hiess, es gäbe nur noch weniger Plätze - bis sich ein Mädchen vor uns am Schalter umdrehte und meinte sie hätte grade einen Flug nach Stuttgart für morgen Abend bekommen, und die Airline stelle ihr ein Zimmer im Hotel mit drei Mahlzeiten. Wir waren ganz aufgeregt und wendeten uns an den Herrn, der ihr dieses Angebot unterbreitet hatte. Er sagte uns, er hätte noch Plätze in dem Flug nach Stuttgart, schrieb unsere Namen auf und wir konnten uns auf in das nahegelegene Hotel machen. Total glücklich und erleichtert nahmen wir unsere Zimmer in Beschlag, stellten fest, das es ein zimelich nobles Hotel war und setzten uns noch auf einen Kaffee zusammen, bei dem wir von den Männern, die hinter uns in der Schlange die teuren Flüge gebucht hatten, Gesellschaft geleistet bekamen. Es stellte sich heraus, dass zwei von ihnen aus Kempten kamen und alle drei zusammen auf Geschäftsreise unterwegs waren. Wir verabredeten uns nach dem Kaffee noch zum Abendessen, für das wir einen Freibetrag von 15 Pfund von Germanwings bekommen hatten. Ich fiel erstmal nach einen schönen Dusche in mein Bett für ein paar Stunden sehr tiefen Schlafs. Zum Abendessen hatten wir eine nette Runde, leckeres Essen, das allerdings auch ziemlich teuer war und 2 Flaschen Wein. Als es ans Bezahlen ging hab es ein paar Probleme, weil der Kellner irgendwie nicht einfach von der Rechnung unseren Germanwingsbetrag abziehen konnte, aber dem einen Mann war das dann zum viel Hin und Her dass er das ganze Essen einfach als Weihnachtsfeier über Geschäftskosten abrechnete - Problem gelöst. Wir waren noch bis etwa 1 Uhr an der Bar (Cosmopolitan ist übrigens sehr lecker) und machten uns dann auf in die Betten, Ellen und ich konnten ja ausschlafen, aber die Herrn der Schöpfung mussten schon um 4 Uhr oder so wieder raus, da ihr Flug morgens war - aua!
Am nächsten Morgen gemütliches Frühstück, bei dem man sich aus einem wunderbaren Büffet alle möglichen tollen Sachen aussuchen konnte - hmm frische Ananas. Weil wir so spät frühstückten, hatte ich noch etwa eine Stunde Zeit zum Packen, denn um 12 mussten wir auschecken. Nach dem Auschecken wartete ich lesend auf Ellen, die auch bald runter kam und es mir gleichtat. Später wollten wir noch das versprochene Mittagessen einnehmen - doch es gab Probleme mit der Bezahlung, weil wir ja schon ausgecheckt hatten. Nach langen Hin und Her stellte sich heraus, das germanwings uns falsche Informationen gegeben hatte - sie bezahlten das Mittagessen gar nicht. Zum Glück erklärte sich aber das Hotel bereit, den fehler auszubügeln und so konnten wir dann doch noch was leckeres geniessen.
Um 17 Uhr machten wir uns auf zum Checkinschalter (Unser Flug sollte um 20.10 losfliegen). Dort stellte sich heraus, dass das mit dem Mittagessen nicht die einzige Falschinformation gewesen war - wir waren auf einen Flug nach Köln gebucht worden. Wir beteuerten zwar der Dame am Schalter, dass uns gesagt worden war, dass wir nach Stuttgart fliegen würden, aber sie fragte uns nur, ob wir nach Deutschland wollten und auf unser "Ja!" meinte sie das sei die einzige Möglichkeit vor Weihnachten. Also Köln. Gut, da hatten wir uns nun mental darauf eingestellt, war ja auch nicht ganz so schlimm. Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir allerdings auch das gestrige Angebot annehmen können, am Morgen des 22. 12. nach Köln zu flegen statt abends nach Stuttgart.
Wir checkten so schnell wie möglich komplett ein, sassen im Terminal und erfuhren, dass der Flieger Verspätung hätte und wir vorraussichtlich um 21.55 losfliegen könnten. Grosse Freude! Wir bezweifelten schon, dass wir jemals losfliegen würden, als das Flugzeug endlich in die Parkposition gebracht wurde. alle Passagiere stiegen ein, machten es sich bequem, sofern das in den engen Sitzreihen möglich war und begannen zu plaudern. Die nächste Durchsage informierte uns, dass es leider einen Mangel an Personal gab und deshalb das Gepäck der vorherigen Passagiere noch nicht ausgeladen war und unseren deshalb auch noch nicht eingeladen. Weiter warten! Langsam resigniert versuchten wir die Zeit totzuschlagen und aus dem Fenster zu linsen um zu sehen wo das Personal blieb. Irgendwann tauchten zwei Männder auf und bald war ads Gepäck versorgt. Gegen 23.15 Uhr bewegte sich das Flugzeug dann endlich in Richtung Startbahn und hob ab. Auch wenn die Lichter der Städte ein wunderschöner Anblick sind, wollten wir eigentlich nur endlich ankomkmen. In Köln gelandet - ja, wir kamen tatsächlich irgendwann auf deutschem Boden an - empfing uns ein Herr mit einen breiten Grinsen im Gesicht: "Guten Morgen! Wollen Sie nach Stuttgart?" - Germanwings hatte es also tatsächlich geschafft einen Bus nach Stuttgart zu organisieren. Erleichterung auf der ganzen Linie und bald sassen wir im Bus auf dem Weg nach Stuttgart Airport. Von dort aus machte ich mich mit S-Bahn, Zug und Bus auf den Weg nach Isny. Ich war so unglaublich froh, als ich in Leutkirch ausstieg und vom Bus nach Isny aus all die vertrauten Höfe und Dörfle sah, die Wiesen, die im Mittagslicht noch rauhreifbeladen glitzerten und die Schneereste überall - es war so wunderschön wieder heim zu kommen und mir wurde klar, dass man Heimat nur schätzen kann, wenn man lange weg war.
greenhair - 24. Dez, 16:11