Mann, Mann, Mann. Heute habe ich von ca 14 bis 17.30 Uhr damit zugebracht, vom Picadilly Circus ueber die Oxford Street bis Marble Arch zu laufen. Eine seehr lange Strecke. Der Grund fuer diese Tortur war der Wunsch einen schoenen Mantel zu erstehen. Und schoene Stiefel. Von den Stiefeln nahm ich allerdings recht schnell Abstand, weil die natuerlich alle mal wieder an den Waden zu eng waren. Maentel - das ist ja so ein Kapitel fuer sich - irgendwie laeuft alle Welt mit wunderschoenen Maenteln rum - aber die Laeden sind voll von haesslichen und viel zu teuren. Einen schoenen habe ich gesehen, ganz am Ende - haette 50 Pfund gekostet. Und wir waren in 2 H&Ms drin weils bei dem einen eine so schoene Muetze gab, aber in der falschen Groesse fuer mich - in dem anderen gabs aber leider auch nur Groesse 58. *heul* Alles in allem eine absolut frustrierender Shoppingtag, bei dem mir von Barbara noch mal klar gemacht wurde, wie nahe Weihnachten ist (Aaaah, ich hab doch keine Geschenke!) und unsere Augen von der haesslichsten Weihnachtsbeleuchtung der Welt auf der Regent Street beleidigt wurden. Und wir mussten etwa 30 Minuten auf den Bus warten - perfekt!

... das liest man hin und wieder mal. Ob man sich darauf verlassen kann oder nicht, weiss man nie so ganz, denn haeufig halten Busse trotzdem. Heute trafen wir wieder auf so einen Bus Stop - und fingen nur an zu lachen, als unser Blick auf diese Schild fiel: "NEARBY" - sehr aufschlussreich! :)
(Wir hatten aber Glueck und unser Bus hielt trotzdem.)

Update fuer mein Zimmer - ich hab gestern endlich die Fotos von euch allen aufgehaengt (Ja, ich weiss das hat aber lange gedauert!) und bewundert bitte meine schoene neue Pflanze von Ikea, die ich sehr lieb habe. Sie hat leider noch keinen Namen, ich warte also auf eure Vorschlaege hier!

...endlich vorbei! Ihr koennt bei den Sinnlosfakten sehen, wieviel Zeit ich heute mit dem Hausputz zugebracht habe. :) Aber jetzt bin ich endlich fertig. Und nach glorreichem lueften des Flurs stinkt es jetzt im halben Haus nach Fisch. Der Raetsels Loesung: Debbie hat vor einer dreiviertel Stunde begonnen irgendso ne Fischsuppe zu kochen - pfui! Eigentlich ist alles was sie kocht sehr lecker, aber das muss nun wirklich nicht sein.

Und ausserdem vermutzt sie damit meinen frischgeputzten Herd wieder! Unverschaemtheit! :) Chris weiss, wieso ich Herdputzen so hasse... Es ist einfach der Horror, denn es ist ein Gasherd mit so bescheuerten Gittern, die man alle einzeln putzen muss. Zu allem Ueberfluss sind die auch noch schwarz und das Putzmittel dafuer ist weiss und sehr haftfreudig. Also muss man alles nachdem man es mit dem Putzmittel abgerieben hat noch mal kurz einweichen und mit klarem Wasser nachspuelen, weil sonst weisse Flecken zurueckbleiben - Ich bin wirklich dankbar dass ich das nur ein Mal die Woche machen muss!

Ganz besonders spassig war heute aber das Wohnzimmer. Da ist dieser Tisch, auf dem der Computer steht. Eine Haelfte davon laesst sich nach unten klappen, wenn man das Tischbein darunter verschiebt. (Irgendwie haben die lauter so antike Klappmoebel) Ich bin also am Saugen unter dem Tisch, schiebe das Tischbein weg, weil es im Weg ist und dann hagelt die Tastatur mitsamt Maus runter, der Bildschirm kippt gefaehrlich nach hinten und - Gloria Viktoria - ich klemme mir den Handballen zwischen Tischplatte und Tischbein ein - aua und blauer Fleck...Hauptsache dem PC ist nix passiert, gelle? :-)


Und ich habe heute bemerkt, dass die Waage in Debs und Patricks Schlafzimmer nicht mehr an Batteriearmut leidet und wieder funktioiniert. Die hat mein Gewicht allerdings in "stones"ausgespuckt. Komische Masseinheit. Aber laut einem Stones-To-Kilogram-Umrechner, den ich im Internet gefunden habe, hab ich ein Kilo abgenommen - wo-hooo! :)

... da geht es immer etwas lustiger zu. Zumindest wenn man den Grammatik-Morgen hinter sich hat. Nachmittags machen wir dann naemlich aufgrund von Konzentrationsschwierigkeiten immer ein Speaking.
Morgens kuendigte Marc (unser Lehrer) an, dass wir am Ende des Terms, dem 15.12. alle zusammen in einen Pub gehen koennten. Wir fragten wer das organisiert und er meinte dann Brian wuerde das machen. Da wir am Sonntag im Tower einschlaegige Erfahrungen mit Brians tollen Organisationstalent und Talent als "Fremdenfuehrer" (um nicht zu sagen man bleibt alle paar Meter fuer 10 Minuten stehen, waehrend sich die Schuelergruppe mit der Hoffnung auf Informationen ueber den Tower um einen schart und dann merken muss, dass man nichts weiss) gemacht hatten, waren wir davon nciht sehr begeistert.
Marc brachte uns auch gleich den passenden Ausdruck dafuer bei: "He couldn't organise a piss-up in a brewery!" (Er koennte nicht mal ein Besaeufnis in einer Brauerei organisieren) - Einfach koestlich, Ich liebe Englisch!
Aber zurueck zum Nachmittag. Wir machten also unser Speaking und das Thema war was wir an Menschen abstossend finden oder was uns dazu veranlasst erstmal zurueckzuweichen, wenn wir jemanden treffen.

Schuelerin: "Also ich finde es schrecklich wenn Maedchen mit so ganz kurzen Roecken rumlaufen."

Marc: "Ja, das ist wirklich so was typisch englisches, ich hab zwar so einen fetten Arsch (er zeigt es mit seinen Haenden) und dann trage ich am besten einen so kurzen Rock (er deutet etwa 10 cm Breite an) um ihn zu verstecken! Und wisst ihr, am besten ziehe ich dazu noch ein Oberteil an, dass etwa hier aufhoert. (er deutet knapp unterhalb die Brust) Wir haben dafuer sogar einen speziellen Ausdruck, kennt ihr den? (lacht)"

Klasse: "Nein."

Marc:"Muffin-top!"

Na dann Prost - auf dem Bild hier kann man schoen sehen warum :)

Jaa, ich weiss, wo sind die Ruehreier und der Speck? Aber das ist es, was meine Familie so morgens zu sich nimmt:

• 1 Schuessel Muesli oder Cornflakes (bowl of cereal)
• 1-2 Scheiben Toast mit Orangenmarmelade (marmelade on toast)
• 1 Glas O-Saft (orange juice)

Das habe ich mir heute auch mal gegoennt. Und um mit der Legende Schluss zu machen: In den meisten Familie wird morgens cereal zu sich genommen. Bei uns macht Toby sich selten mal gebrateten Speck (bacon) oder Ruehreier (scrambled eggs) zum Fruehstueck, aber das passiert eigentlich fast nur am Wochenende. (Und dreht mir den nuechternen Magen um - igitt, Speck!)
Die Erwachsenen haben dann noch ihren Kaffee, wobei Patrick ja auch sein ganz bestimmtes Morgenritual hat: Er trinkt zuerst eine Tasse Tee, dann faehrt er Toby in die Schule und macht sich danach noch einen Kaffee, bevor er zur Arbeit faehrt. (Und fast immer mit dem Ausspruch: "Ahh, time for coffee!")

... ja, das wurde mir heute zuteil. Ich musste naemlich Toby in die Schule bringen, weil Patrick frueher los musste. Draussen ists arschkalt, aber eine helle Novembersonne scheint. Der Vollschock kam erstmal als ich eine Strasse rauffahren musste und mir die Sonne direkt ins Gesicht schien, die Scheiben noch angelaufen - ich hab echt fast nix gesehn. Wie durch ein Wunder konnte ich aber allen entgegenkommenden Autos erfolgreich ausweichen. :) (Man muss dazu sagen, dass es hier in England erlaubt ist, auf beiden Strassenseiten in beide Richtungen zu parken und zwar bis an die Kreuzungen hin - d .h. die Fahrbahn ist in den Nebenstrassen kaum breiter als ein Auto.) Toby erfolgreich in der Schule abgeliefert machte ich mich auf nach Hause aaeh, in den ueblichen Morgenstau. Und dann kam mal wieder meine Lieblingsaufgabe, rueckwaerts einparken - und das auch noch links, weil heute rechts keine Parkluecke mehr frei war. Ich versuchte drei Parkluecken, bis es mir dann endlich gelang. Eigentlich konnte ich das ja mal ganz gut, aber in Isny muss man so wenig rueckwaerts einparken - verlernt. Jetzt habe ich mir eine Anleitung im Netz gesucht und versuch das heute Nachmittag mal nach der. Drueckt mir die Daumen. :)

Oooh, tut das gut. Stille.

Bis eben waren hier drei Freundinnen von Hari plus Toby, der deren Aufmerksamkeit erregen wollte, dann lief ein (sehr nervenaufreibender) Film im Hintergrund, anschliessend zur Schlussmusik fing Toby an hier um den Wohnzimmertisch herum Fussball zu spielen


- aber jetzt habe ich den Fernseher ausgemacht und es ist ruhig!

So, jetzt bin ich auch mal dazu gekommen, diese tolle blog etwas zu bearbeiten. Keine Angst, die Rundmails werden weiterhin bleiben, ich plane hier etwas mehr ueber den Alltag zu schreiben, vor allem seit ich gestern von Lars informiert wurde, dass es so ausschaut als wuerde ich nie was arbeiten, sondern nur tolle Sachen in London unternehmen... was natuerlich nicht der Wahrheit entspricht. Ich bin auch ganz fleissig!!!

Gestern hatte ich zum Beispiel einen ganz langen Tag putzen hinter mir und weil die Sporthalle fuer ein Basketball-Match gebraucht wurde und deshalb Cricket ausfiel, musste ich zu allem Ueberfluss auch noch Toby eine Stunde frueher abholen, was meine 1,5 Stunden Pause zwischen Putzen und ihn abholen, die ich donnerstags normalerweise habe, auf etwa fuenf Minuten verkuerzte. Aber es war so nett: Als wir aus dem Auto ausstiegen fragte er mich, ob ich die White Stripes kenne. Ich meinte so, ne, keine Ahnung, was meinst du? Er sang mir darauf ein Lied vor und ich ja klar, kenn ich, das ist "Smoke on the Water" und jeder kann das auf der Gitarre spielen, nur ich ned. Und obwohl er eigentlich Cello spielt konnte er das - und brachte es mir bei, war voll lustig.

Es ist zwar ziemlich einfach zu spielen, aber es war echt cool, dass er es mir beigebracht hat. :) Ich glaub er findet das auch immer total toll, wenn er mir was erklaeren kann, manchmal kann das schon suess sein. ;)